Für einen Menschen wie mich ist die Existenz elektromagnetischer Felder genauso selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. Häufig vergesse ich deswegen, dass die meisten Menschen schlicht und einfach umgeben von diesen natürlichen Feldern leben, ohne sich bewusst damit auseinanderzusetzen. Das veranlasst mich dazu, eine Brücke zu bauen, eine zwischen Emotion und Wissenschaft.
Oft werde ich gefragt, was ein Feld ist. Nun, die physikalische Definition ist klar: Ein Feld ist ein Bereich, dem eine physikalische Größe zugeordnet werden kann. Das heißt, es handelt sich zunächst um die räumliche Verteilung einer physikalischen Größe. Anfassen kann man den Begriff mit dieser Definition nicht. Er bleibt fremd, distanziert und emotionslos. Für mich sind elektromagnetische Elemente aber viel mehr als das: Sie dienen der Kommunikation. Und dann gibt es auch noch das sogenannte Vitalfeld. Darunter versteht man die Gesamtheit aller bio-elektromagnetischen und quantenmechanischen Vorgänge in einem lebenden Organismus. Wieder so eine nüchterne Definition, die etwas Großartiges verbirgt, denn: Natürliche elektromagnetische Felder und Vitalfeld sind das, was die Natur uns als Werkzeug für Anpassung und Justierung zur Verfügung stellt. Also etwas ganz Essenzielles.
Mindestens ebenso oft werde ich gefragt, wie ich dazu gekommen bin, mich für diese Art Physik zu interessieren. Tatsächlich war es ein Biologe mit dem Schwerpunkt Genetik, der mir die Frage stellte, was ich eigentlich mache, wenn ich meine Patienten berühre. Er hatte mir beim Arbeiten zugesehen und befunden, dass ich nicht wie jeder andere arbeite. Meine simple Antwort damals war: „Na ja, ich nehme die Bewegungen des Körpers wahr, verfolge und ordne sie.“ Er fragte genauer nach, und je mehr Antworten ich gab, desto nachdenklicher wurde er. Schließlich sagte er: „I think you practice applied quantum mechanics.” Auch heute, dreißig Jahre später, kann ich mich sehr gut an mein Erstaunen erinnern. „Angewandte Quantenphysik“ – ich mochte den Begriff und ich hatte keine Ahnung. Er empfahl mir Bücher, und so begann ich zu lesen. Vieles erkannte ich wieder, ohne mir dieses Wissens wirklich bewusst gewesen zu sein. Ich war einfach immer meiner Intuition gefolgt. Mit der Zeit formte sich in mir ein Bild, ein Gefühl und ein Verständnis für etwas, das noch immer nicht vollständig verstanden ist.
Solange ich denken kann, wird alles am menschlichen Körper und Geist sowohl getrennt untersucht als auch getrennt gelehrt, und das, um Details zu verstehen, die niemals das Ganze herstellen können. Auf diese Weise werden Experten produziert, deren Wissen schnell unverständlich wird und das Erstaunliche der eigentlichen Zusammenhänge wegwischt. Schon früh war mir klar, dass die Betrachtung des Einzelnen ohne das Ganze nicht der Wirklichkeit entsprechen kann. Ich habe immer alles zusammen betrachtet und das Zusammenspiel dieser Kräfte bestaunt. Und genau darum geht es doch, dass wir noch staunen können.
In diesem Zusammenhang hat mich kaum etwas so nachhaltig beeindruckt wie die Existenz von Feldern, die ich zwar spüren, aber nicht jedem nachvollziehbar machen konnte. Mit der Physik kam also die Komponente in mein Leben, die meine Beobachtungen plötzlich definierbar machte. Mit dieser Wissenschaftlichkeit lebt es sich wesentlich leichter als mit dem reinen Teilen einer Wahrnehmung. Und mit ihr im Rücken möchte ich mich dem Thema Vitalfeld unter dem Aspekt des Staunens nähern.
Wie wäre es, wenn wir denken würden, dass alles zusammenwirkt? Wenn alles nur als Gesamtheit funktioniert und sich in einer Gesamtheit bewegt? Was könnte dann der Leim sein, der das alles zusammenhält? Und: Betrachteten wir Emotionen, Mind-Set, die gesamte Neurophysiologie, das Immunsystem, Biologie und Chemie zusammen, wie würden wir dann alles bewerten? Gehen wir den Fragen nach und schauen wir, wohin sie uns führen.
Bis in das 19. Jahrhundert stand es in der Tat vollkommen außer Frage, dass es keine Trennung zwischen Körper und Geist geben kann. In unserer Zeit erobern wir uns dieses Wissen durch fachübergreifende Forschung langsam zurück. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass auch die Umgebung auf den gesamten Menschen einwirkt. In diesem Zusammenhang wird häufig der Begriff der Umgebungsstrahlung benutzt, die für die Erde typisch ist. Und noch etwas kommt hinzu: Alles, was lebt, hat seinerseits eine eigene Abstrahlung, die auf diese Umgebungsstrahlung wirkt. Ja, es gibt eine gegenseitige Beeinflussung von Mensch und Umgebung – auch auf Feldebene. Daraus resultiert die zwingende Erkenntnis: Sogar in der Welt der Felder sind die Dinge voneinander abhängig. Erinnern wir uns an die Definition des Vitalfeldes als die Gesamtheit aller bio-elektromagnetischen und quantenmechanischen Vorgänge in einem lebenden Organismus, dann sind wir spätestens jetzt der Vorstellung von Feldern nahegekommen. Und nun?
Wie wäre es nun zu denken, dass die Natur uns Wege zur Verfügung stellt, die – lange vor Einsatz der Medizin – Möglichkeiten bieten, uns zu justieren? Wäre es nicht logischer, genau diese Mechanismen zu nutzen, als zu warten, bis wir wenig oder nichts mehr tun können und deswegen medizinische Hilfe benötigen? Wären nicht Eigenverantwortung und Konsequenz im guten Umgang mit uns selbst viel wichtiger?
Die konsequente unterstützende Anwendung auch technischer Tools in der Therapie, die solche Feldmechanismen bedienen, ist für mich folgerichtig, und sie hat sich bewährt. Und ich gebe zu, dass ich immer noch staune, ein Gefühl von wissenschaftlicher Magie empfinde, wenn ich so arbeite.
Tatsächlich geht es um die Wiederherstellung von Ordnung, einem Lebensprinzip, dem alles Lebendige folgt. Und noch einen Begriff möchte ich nicht missen: Synergie, also Zusammenwirken – für mich das Gegenstück zur immer noch überwiegend herrschenden Lehrmeinung, in der Wirkungen immer nur ausschnitthaft dargestellt werden. Wenn alle Lebewesen, Stoffe oder Kräfte so zusammenwirken, dass sie sich gegenseitig fördern oder zumindest einen gemeinsamen Nutzen anstreben, sind wir von der Wirklichkeit eines guten Lebens nicht weit entfernt. Dafür sind Felder ein wesentlicher Teil der natürlichen Voraussetzung.
In meiner Praxis profitieren viele Menschen von diesem mir selbstverständlichen Prinzip. Allerdings würden technische Geräte allein niemals genügen. Auch unser Lebensstil hat einen immensen Einfluss auf unser Befinden. Feldeffekte sind also auch dann wirksam, wenn wir uns draußen bewegen. Jeder kennt die wohltuende Wirkung eines Ausflugs in den Wald, eines Strandspaziergangs oder einer Bergwanderung. Allerdings verbinden die wenigsten Menschen diese Erfahrung mit den Begriffen von Umgebungsstrahlung oder elektromagnetischen Feldern.
Doch diese Felder wirken. Immer. Auch dann, wenn wir sie nicht kennen oder sie gar ignorieren.